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Tourex
Im Sfpl.
1959 ist erstmals der D 157/158 Dresden – Varna gefahren, der vor allem aus
Liege- aber auch einigen Schlafwagen gebildet war.
Das
Einsatzkonzept entsprach eigentlich schon dem späteren Tourex. Dessen
Entstehungsgeschichte ist typisch für die DDR. Von den 25 Neubauschlafwagen aus
dem VEB Waggonbau Görlitz des Jahres 1962 gingen nur 17 an die Mitropa. 8
Schlafwagen wurden in freiwilligen, unentgeltlichen Sonderschichten durch die
jungen Arbeiter des Waggonbau Görlitz unter Führung der FDJ (Freie Deutsche Jugend)
gebaut und von jungen Eisenbahnern der DR finanziert. Davon wurde im RAW Gotha
einer zu einem kombinierten Schlaf-/ Gepäckwagen WLABD hergerichtet. Zusätzlich
wurden dem Zug noch ein ein Versorgungs- und Vorratswagen der Gattung SD und
ein Kultur- und Aufenthaltswagen der Gattung SR, also quasi ein
Gesellschaftswagen, beigestellt, die farblich den anderen Wagen angepasst
wurden. Der SR und SD waren im Mitropa-RAW Gotha aus Rohbauten von B-Wagen des
Baujahres 1963 hergerichtet worden. Diese sieben WLAB, der WLABD, der SR und
der SD wurden zusammen mit drei Liegewagen und zwei Speisewagen des Baujahres
1961 zu einem neuen Urlauberreisezug zusammengestellt, der vor allem für junge
Werktätige gedacht war, die als Auszeichnung für geleistete Arbeit eine Auslandsreise
geschenkt bekamen. Dieser Touristenexpress, abgekürzt „Tourex“, fuhr
erstmals im Frühjahr 1963 nach Polen und in die CSSR. Die Wagenkästen waren
himmelblau mit gelben Zierstreifen lackiert. Drei WL erhielten den seitlichen
Schriftuzug „Touristenexpress“. Fast alle Wagen trugen außerdem das FDJ-Logo
der aufgehenden Sonne. Mit Beginn des Sfpl. 1963 wurde der D157/158 Tourex
einmal wöchentlich zwischen Dresden und Varna eingesetzt. Da er für das
DDR-Reisebüro verkehrte, ist er mit Ausnahme des Jahres 1959 auch nicht in den
Kursbüchern veröffentlicht worden. Der bis Varna 50 Stunden und auf der
Rückreise 63 Stunden, davon 13 Stunden Aufenthalt in Bukarest für
Stadtbesichtigungen, benötigende Tourex erheilt 1965 die neuen Zugnummern D
2056/2057, was 1967 in D 956/957 und 1970 in D 958/959 geändert wurde. Von 1970
bis 1979 waren auch Autotransportwagen (LeLeqr) eingereiht. Gleichzeitig wurden
die Fahrzeuge dem Mitropa-Farbschema (bordeauxrot) angeglichen. Nachdem die DR
1967 und 70 weitere WL aus Görlitz geliefert bekam, wurden 4 freigewordene WL
62 in den Tourex eingereiht und die Liegewagen der Bauartgruppe 36 aus dem
Zugverband genommen.
Der ab
1973 als D 1178/1179 bezeichnete Tourex bestand nun aus 16 Wagen, davon 11 WLAB
62, zwei WR 61, WLABD und zwei Sonderwagen. Da in den Schlafabteilen alle drei
Betten belegt wurden, führte die DR die Schlafwagen in den ZpAR richtigerweise
als WLB. 1989 fuhr der Tourex letztmalig. Mit dem Reisebüro der DDR im Jahre
1990 wurde naturgemäß auch der Tourex aufgelöst, der ja in dessen Auftrag fuhr.
Nun aber zu den Screens:
Zunächst ist 23 1097, heute als Museumslok
in Glauchau beheimatet, zu sehen, die in Dresden Hbf gerade den D 956 Tourex
nach Varna Ende der 1960er Jahre bereitgestellt hat. An der Spitze läuft der
WLD, gefolgt von den drei Bc (36/51), einem WL, dem SR, einem WR, dem SD,
einem weiteren WR und sechs WL am Schluss. Alle Wagen sind noch in der
himmelblauen Ursprungsfarbgebung lackiert. Allerdings ist im Zuge der
UIC-gerechten Umzeichnung der Wagen der Schriftzug „Touristenexpress“
weggefallen. |
Seit
Anfang der 1970er Jahre waren alle Wagen des Tourex mit dem bordeauxroten
Anstrich der Mitropa versehen worden. Gleichzeitig wurden die Bc durch WL
ersetzt, so dass sich die Wagenreihung des gerade in Dresden Hbf
bereitgestellten D 1179 Tourex nach Varna hinter 118 058 wie folgt
zusammensetzt: Dem WLD folgen vier WL, ein WR, der SD, ein WR, der SR und
weitere sechs WL. Es
fehlen ein WL und noch die beiden Autotransportwageneinheiten LeLeqr. |
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