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Ost-West-Express

 

Der Ost-West-Express (OWE) Moskwa – Paris wurde 1960 eingeführt, trug diesen Namen aber erst ab Sfpl. 1969. Im Zugverband befanden sich neben den vom Nachtzug Köln – Berlin übernommenen Kurswagen Hoek van Holland – Berlin – Warszawa anfangs ein, später bis zu drei Schlafwagen der SZD, die als einzige Fahrzeuge auf dem gesamten Laufweg des Zuges unterwegs waren. Somit war es möglich, ohne umzusteigen von Moskau über Warschau – Berlin und Köln nach Paris durchzufahren. Schon George Nagelmakers, der Begründer der Compagnie Internationale des Wagon Lits, CIWL (Internationale Schlafwagen Gesellschaft, ISG) hatte die Idee mit dem Zug ohne Umsteigen durch ganz Europa reisen zu können. Eigens für die Schlafwagenkurse nach Westeuropa hatte die SZD aus Görlitz RIC-fähige Schlafwagen geliefert bekommen, da die in einigen Züge auch bis in die DDR eingesetzten Weitstreckenpersonenwagen (WPW) aus Görlitz und Ammendorf mit dem größeren russischen Lichtraumprofil nicht den Richtlinien der RIC entsprachen. Außerdem musste erst in langwierigen Verhandlungen zwischen SZD und der CIWL eine Einigung gefunden werden, hatte die CIWL doch langfristige Bewirtschaftungsverträge für Schlafwagen mit vielen westeuropäischen Bahnverwaltungen. Anfangs erstreckte sich er Zuglauf auf die Relation Moskau – Aachen und wurde zunächst im Sfpl, später auch ganzjährig immer weiter gen Belgien (Herbesthal, Lüttich, Brüssel und schließlich ins französische Jeumont verlängert. Die WL mit Ziel Paris hatten daher den Status von Kurswagen. Von 1967 bis 1974, jeweils im Sfpl, von Sfpl 1975 bis Jfpl 1985/86, sogar ganzjährig und von 1986 bis 1990, wieder jeweils im Sommerabschnitt, ist der Zuglauf bis Paris ausgedehnt worden. Im letzten Zeitraum (1986 bis 1990/91 endete der Zug während des Winterabschnittes jeweils in Köln. Der SZD-WL wurde dabei allerdings zwischen Dortmund und Paris als Kurswagen im EC 40/41 „Moliére“ gefahren. Anfangs zwischen Moskau und Aachen trug der Zug ab 1975 seinen Namen auf dem gesamten Laufweg.

Besonderes Merkmal des ab 1973 als D 240/241 geführten OWE waren seine im Laufe der Zeit immer zahlreicher werdenden Kurswagen und Wagengruppen, die nur auf Teilstrecken verkehrten. Aus diesem Grunde musste schon recht bald ein Teil der Wagen in Flügelzügen zwischen Warschau und Hannover, später zwischen Brest und Köln bzw. zuletzt sogar von Brest bis Aachen gefahren werden. Einer davon war der anfangs nur im Sfpl. zwischen Hannover und Frankfurt (Oder) gefahrene Nachtzug, dessen Laufweg immer weiter ausgedehnt wurde, bis er von Brest bis Aachen reichte. Ab 1971 fuhr dieser Flügelzug schon ganzjährig, ab 1973 als D 244/245 bezeichnet, im Sfpl. Brest – Köln, im Wfpl. nur Warschau – Helmstedt. Ab Sfpl. 1981 verkehrte er bis und ab Aachen und ersetzte hier den Transitzug D 340/341 Berlin – Aachen.

Es verwundert daher nicht, dass mit dem nur saisonal verkehrenden Warszawa-Hoek-Express alsbald ein zweiter Flügelzug eingesetzt werden musste, der die außerhalb der Verkehrszeit des WHE weiterhin im OWE laufende Kurswagengruppe Hoek van Holland – Berlin/ – Warszawa/ – Moskwa aufnahm

Bemerkenswertestes Fahrzeug im Zugverband des D244/245 war dabei der als Kurswagen Warschau – Oostende verkehrende Sitzwagen der SNCB. Bis Sommerabschnitt kam hier ein AB vom Typ I1, im Winterabschnitt bis 1988/89 ein B vom Typ I1 oder I2 zum Einsatz. Der I2 ist ein Nachkriegsneubau, jedoch baugleich mit dem I1 der Baujahre 1932-39. Dies dürften die mit Sicherheit ältesten zu diesem Zeitpunkt im Plandienst in Europa eingesetzten Reisezugwagen gewesen sein.. Nun aber zu den Screens:

In Berlin sah der Zug bei der Abfahrt immer anders aus als bei der Ankunft, so auch im Sfpl 1988:

Ein AB und ein B der DB (Aachen – Berlin), ein AB der SNCF und ein Bc der PKP (Paris – Warszawa), zwei WL der SZD (Paris – Moskwa), ein WL der SZD (Hoek van Holland – Moskwa), ein Bc und ein B der PKP (Hoek van Holland – Warszawa), ein AB der DR (Hoek van Holland – Berlin) und ein WL der SZD (nur Mo 29.6. – 7.9. Hamburg – Hannover – Moskwa)  sind bis 25.6 bis 31.8. eingereiht.

Vom 26.6. bis 30.8. wurden zusätzliche Wagen vorgesehen:

Anstelle des Bc der PKP hinter den AB und B der DB (Aachen – Berlin) laufen zwei B der SNCF, davon einer bei Bedarf, der auch von der PKP gestellt werden könnte (Aulnoye – Warszawa) sowie ein B der PKP Paris – Warszawa), dann folgt die Wagengruppe Paris – Warszawa, samstags verstärkt durch einen WL der PKP und die drei regulären WL der SZD (Paris – Moskwa). Die Kurswagen aus Hoek van Holland laufen um WHE. Wäre Montag liefen am Zugschluss zwei weitere SZD-WL Paris – Brest – Kiew und Hamburg – Moskwa.

Nun noch ein Blick auf den Flügelzug des OWE, den D 245 Aachen – Brest: Ein WL der DB, ein Bc, ein B, ein AB, ein Dg und zwei B der DR (Aachen – Berlin), ein WL der PKP (Nur, Mo, Mi, Do, Sa und So Aachen –Warszawa), ein WL der SZD (Aachen – Brest), ein weiterer WL der SZD (Paris – Brest) und ein AB der SNCB (Oostende – Warszawa) sowie ein bei Bedarf eingesetzter B oder Bc der DR (Oostende – Berlin) kommen in Berlin an. Die beiden SZD-WL gehen in Brest auf den OWE über. Der SNCB-AB wird hier durch einen ÖBB-UIC-X-Wagen dargestellt, da ich keinen vorbildgerechten I-1 oder I-4-Wagen der SNCB finden konnte.