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Metropol & Sanssouci

 

Der zum Sfpl 1965 eingeführte Metropol stellte zwischen Berlin und Budapest eine neue saisonale Verbindung her, die aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage den PE wesentlich entlastete. Außerhalb der Saison beschränkte sich sein Laufweg auf die Relation Berlin – Prag. Wie kaum ein anderer internationaler Zug war sein Einsatzkonzept immer wieder umfangreichen Änderungen unterworfen. Ab 1969/70 fuhr der Metropol nur noch bis Mitte Oktober und generell Berlin – Budapest, da es nun mit dem Meridian eine weitere ganzjährige Verbindung nach Ungarn gab. Ab 1970 fuhr der Metropol nur noch im Sfpl, allerdings auf die Relation Budapest – Rostock verlängert. Der Einsatzzeitraum des ab 1973 als D 1274/1275 bezeichneten Metropol verkürzte sich in den Folgejahren immer weiter, sodass er dann nur noch in der Ferienzeit Juli/August verkehrte. Ab 1980 beschränkte sich sein Laufweg auf die Relation Dresden – Budapest, ab 1982 lief er als Autoreisezug zwischen Dresden-Neustadt, der einzigen Autoverladung in der DDR, und Budapest keleti pu (Ostbf), wozu zwei Drehgestell-Doppelstock-Autotransportwagen DDm (bei ANF in Frankreich beschafft) und zwei 2x2-achsige kurzgekuppelte LeLeqr-Doppelstockeinheiten (Niesky) eingesetzt wurden. Abermals grundlegend geändert wurde das Zugkonzept zum Jfpl 1985/86, als der Metropol, seinem Namen alle Ehre machend, als ganzjährige Schnellzugverbindung D 376/377 Budapest – Berlin verkehrte, wobei der Metropol ab Jfpl 1986787 zum Interexpress IEx 72/73 aufgewertet wurde. Der D 377 bzw. IEx 73 führte nun auch die Kurswagengruppe Sanssouci Berlin – Wien. In den Jfpl. 1986/87 bis 1988/89 und 1990/91 war dies auch in der Gegenrichtung im IEx 72 der Fall.

 

Der Sanssouci war wie der Metropol zum Sfpl 1965 als Nachtverbindung Berlin – Prag – Wien eingeführt worden, wobei es bereits seit 1953 eine Kurswagengruppe dieser Relation im BOE gab. Im Sfpl. 1958 existierte sogar ein eigenständiger D 70/71, 1961 war diese aber wieder entfallen, und wurde ab 1965 wieder aufgegriffen. Ab 1967 war der Sanssouci ganzjährig unterwegs, hatte aber in südlicher Richtung wie schon seit 1965 eher den Charakter einer Kurswagenverbindung, da die Wagen als Gruppe im PE liefen. In der Gegenrichtung fuhr der Sanssouci in den Sfpl. 1965, 66 und 67 sowie Wfpl 1967/68 eigenständig von Prag bis Berlin, in den Wfpl. 1965/66 und 1966/67 nur Prag – Dresden, von dort weiter nach Berlin als D 1131 „Städteschnellverkehr“.

1969/70 war der Sanssouci wieder ein eigenständiges Zugpaar mit Kurswagen Berlin – Beograd, aus denen sich ein Jahr später der Meridian heraus kristallisierte. Ab 1970 war der Sanssouci wieder eine Kurswagengruppe, die nun von Prag nach Berlin mit dem Istropolitan und in der Gegenrichtung mit dem Meridian gefahren wurde. Von 1976 bis 1982 wurde der Sanssouci, der seitdem bei der DR nicht mehr mit diesem Namen geführt wurde, in beiden Richtungen mit dem Istropolitan verknüpft.

Wie bereits erwähnt wurde die Kurswagengruppe Berlin – Wien ab 1985/86 mit dem Metropol gefahren, in der Gegenrichtung war das nur von 1986/87 bis 1988/89 und 1990/91 der Fall. Ansonsten war die Kurswagengruppe Wien – Berlin in den Istroplitan (1985/86) bzw. Meridian (1990/91) eingereiht. Im Jfpl. 1991/92 gab es nochmals ein eigenständiges Nachtzugpaar D270/271 Sanssouci Wien – Prag – Berlin.

Nun aber zu den Screens:

Sie zeigen zunächst einmal den saisonierten D 1274 „Metropol“ Budapest – Rostock, wie er fast die gesamten Siebziger Jahre gebildet war in unmittelbarer Nähe von Radebeul-Ost im Spätsommer 1975. An der Zugspitze laufen zwei WLA der MAV, die bis Berlin im Zugverband bleiben, gefolgt von einem Dg, 3 Bg, einem Ag und vier weiteren Bg der DR. Auffallend ist, dass der Gepäckwagen an dritter Position läuft, obwohl er sich an Position 11 befinden müsste und der WR der MAV an Position 12 fehlt, da dieser am letzten Tag des Sfpl. nicht vorgesehen war, somit lässt sich das Datum auf den 29. September eingrenzen lässt, es sei denn, dass dieser kurzfristig ausgefallen ist und kein adäquater Ersatz gestellt werden konnte. Fragen wirft auch die Bespannung mit der Berliner 01 2065 auf, obwohl der Metropol eine klassische Dresdener Leistung war.

13 Jahre später, nun ganzjährig verkehrend und zum InterExpress aufgewertet, läuft an der Zugspitze des an gleicher Stelle aufgenommenen IEx 72 „Metropol“ die Kurswagengruppe „Sanssouci“ Wien – Prag – Berlin, bestehend aus einem WL der DR und einem AB der ÖBB. Der Bc und der WLAB der MAV sowie der WL der DR waren ab 1985/86 fester Bestandteil im Zugstamm Budapest – Berlin, dessen 3 B ein A und ein WR von 1986 bis 1989 von der DR gestellt wurden  Am Schluss laufen zwei B, je ein AB, Bc und WL der CSD als Zugteil Bratislawa – Berlin. Ein B ist dabei ein Bedarfswagen, der nur im Sommerabschnitt vorgesehen ist. Im Winterabschnitt läuft er hinter dem WL planmäßig im Zugverband. Bis Dresden waren noch zwei Post, einer der DP und einer der Tschechischen Post, angehängt. Mit 14 Wagen hat die 211 eine ordentliche Fuhre am Haken.

Mitropa-Weinrot, Jaffa-Farben der ÖBB, Blau-Lichtgrau der MAV, Orange-Elfenbein und Grün-Elfenbein der DR sowie Blau und grün der CSD – bunter geht’s nicht.

Der Gegenzug IEx 73 auf dem Berliner Außenring hatte im Jfpl 19989/90 einen zweiten Bedarfswagen und einen weiteren Sitzwagen und damit nochmals ordentlich zugelegt. Der AB der Kurswagengruppe Berlin – Wien wird nun von der DR gestellt, wie auch der WL. An dritter Stelle läuft ein Bedarfswagen, heute ein Bc der CSD, Laufweg Berlin - Bratislawa. Den gleichen Laufweg haben auch die folgenden WL, Bc und nun zwei B der CSD. Dann folgt der nun ungarisch dominierte Zugstamm Berlin – Budapest mit einem WR, drei B, einem A, einem Bc und einem WL der MAV sowie einem WL der DR. Am Schluss läuft abermals ein Bedarfswagen, ein Bc der DR. Das macht zusammen 16 Wagen, sprich 64 Achsen - ein fetter Brocken. Die 243er hatte ganz schön zu kämpfen, um zum Biesdorfer Kreuz zu kommen. In Dresden gesellt sich noch ein Post der DP zum Zugverband. Das macht 17 Wagen zwischen Dresden und Prag. Auch ohne die Bedarfswagen und den sonntags nicht verkehrenden Postwagen kommt der Zug auf 14 Wagen und bleibt ein Schwergewicht.